FUGEN- VERSPACHTELUNG Grundregeln // Beachten Sie die Allgemeinen Baustellenbedingungen. Diese finden Sie im IGG Merkblatt Nr. 1 „Baustellenbedingungen für Trockenbauarbeiten mit Gipsplatten-Systemen“. // Die Fassade muss geschlossen, der Nassestrich eingebracht und Nassputz ausgeführt sein, da anhaltende Feuchte nicht nur das Trocknen der Spachtelmasse behindert, sondern auch Fugenquellungen hervorrufen kann. // Feucht gewordene Gipskartonplatten sollten erst nach völligem Austrocknen verspachtelt werden. // Gussasphalt-Estrich muss vor der Verspachtelung eingebracht sein, da sonst durch die Wärmeeinwirkung die Fugen reißen können. // Bei eingesetzten Gipskartonplatten im Trockenputzverfahren darf nicht sofort verspachtelt werden. Es sollte das vollständige Abbinden und Austrocknen des Ansetzbinders abgewartet werden. // Schnittkanten müssen mit einem Kantenhobel vor der Montage angefast werden. Wird nicht angefast, muss in jedem Fall mit einem Bewehrungsstreifen verspachtelt werden. // Bei hochwertigen Beschichtungen der Gipskartonplatten wie z. B. Spachteltechniken, Putze usw. empfehlen wir die Verwendung eines Bewehrungsstreifens. // Bei Holzunterkonstruktionen wird ein Bewehrungsstreifen im Querfugenbereich empfohlen. RAW HINWEIS: Das Merkblatt 1 der IGGtt „Baustellenbedingungen für Trockenbauarbeiten mit Gipsplattensystemen“ stellt die wichtigsten Grundvoraussetzungen der allgemeinen Baubedingungen vor. www.gips.de Bundesverband der Gipsindustrie e.V. Industriegruppe Gipsplatten MERKBLATT 1 BAUSTELLENBEDINGUNGEN FÜR TROCKENBAUARBEITEN MIT GIPSPLATTEN-SYSTEMEN 1. Lagerung · Platten und Zubehör sind vor Feuchtigkeitseinwirkungen zu schützen. · Gipsprodukte sind grundsätzlich trocken zu lagern. · Zur Vermeidung von Verformungen und Brüchen sind diese Platten eben zu lagern, z.B. auf trockenen Paletten oder auf trockenen Lagerhölzern im Abstand von ca. 35 cm. · Bei Plattenlagerung und -transport im Gebäude ist die Tragfähigkeit der Decken zu beachten. Beispiel: · 50 Gipsplatten, 12,5 mm dick, (Flächengewicht ca. 10 kg/m²), belasten die tragende Decke mit etwa 5,0 kN/m² (Masse 500 kg/m²). Hinweis: · Die Palettengewichte können bei Gipsfaserplatten im Einzelfall bis zu 2,4 t betragen. Besondere Hinweise · Unsachgemäße Lagerung (z.B. Hochkantstellen, Feuchtigkeitseinwirkung) führt zu Verformungen, die eine einwandfreie Montage beeinträchtigen. · Feucht gewordene Platten vor der Montage auf ebener Unterlage austrocknen lassen. 2 Der Ausbau mit Gipsplatten und Gipsfaserplatten steht heute auf einem verarbeitungstechnisch sehr hohem Niveau. Um Ausführungsfehler zu vermeiden, um beim Ausbau mit diesen Systemen Klarheit hinsichtlich baulicher Rahmenbedingungen zu schaffen, um also Qualität sichern zu helfen, werden nachfolgende Empfehlungen und Hinweise für Planung, Bauleitung und Bauausführung gegeben. 2. Bauklimatische Bedingungen · Beplankungen mit Gipsplatten und Gipsfaserplatten sollten bei länger andauernder relativer Luftfeuchtigkeit von mehr als 80% im Gebäude nicht durchgeführt werden. · Nach der Montage sind Gipsplatten- und GipsfaserplattenSysteme vor längerer Feuchtigkeitseinwirkung zu schützen. · Innerhalb von Gebäuden ist auch nach Abschluss der Montagearbeiten für eine ausreichende Lüftung zu sorgen. · Spachtelarbeiten dürfen erst erfolgen, wenn keine größeren Längenänderungen infolge von Feuchte- und/oder Temperaturänderungen mehr zu erwarten sind. · Für das Verspachteln darf die Raumtemperatur etwa +10° C nicht unterschreiten (DIN 18181). · Für eine Verarbeitung von Gipsfaserplatten mittels Klebefuge sind Raumtemperaturen von +10 °C erforderlich. Besondere Hinweise · Generell ist für ausreichende Be- und Entlüftung zu sorgen. · Insbesondere Putz- und Estricharbeiten führen zu einer drastischen Zunahme der relativen Luftfeuchtigkeit. In Verbindung mit Trockenbauarbeiten ist daher für eine gründliche Lüftung zu sorgen. · Ist Heißasphalt als Estrich vorgesehen, dürfen Spachtelarbeiten erst nach dem Auskühlen des Estrichs vorgenommen werden. · Schnelles, schockartiges Aufheizen der Räume ist zu vermeiden, da sonst infolge von Längenänderungen und Aufschüsselungen Spannungsrisse entstehen können, dies gilt insbesondere beim Winterbau. · Ein direktes Anblasen der Gipsplatten und Gipsfaserplatten mit Heiß- oder Warmluft ist zu vermeiden. · Ein extrem schnelles Heruntertrocknen bei Inbetriebnahme von Lüftungs/Klimaanlagen ohne Befeuchter oder bei Einsatz von Bautrocknern ist ebenfalls zu vermeiden. Langjährige Erfahrungen haben gezeigt, dass für die Verarbeitung von Gipsplatten und Gipsfaserplatten der günstige Klimabereich zwischen 40 und 80 % relativer Luftfeuchte und oberhalb einer Raumtemperatur von +5°C liegt. Für die Verarbeitung von Gipsfaser Fertigteilestrichen und Hohlböden haben sich relative Luftfeuchten zwischen 45 und 75 % und Raumtemperaturen oberhalb von +10 °C als günstig erwiesen. 3 SPACHTELMASSEN - WISSENSWERTES 17
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